Die Evolution der Matratze

Von der Weichschaumauflage zum Hightech-Produkt

Digitale Formulierungshilfe / CO2 als Rohstoff / Verbesserte Recyclingfähigkeit / Matratzen heute: so bequem und umweltverträglich wie nie zuvor

Jeder Mensch verbringt einen beträchtlichen Teil seines Lebens im Bett. Schlafkomfort, Bequemlichkeit und gesundheitliche Aspekte wie “Rückenfreundlichkeit” sind daher wichtige Kriterien, die Matratzen aus Polyurethan (PU)-Weichschaumstoffen für Kunden attraktiv machen. In jüngerer Zeit kommen noch Aspekte wie Umweltverträglichkeit und geringe Emissionen hinzu. Der Polyurethan-Pionier Covestro erzählt auf der K 2019 , wie rasant sich dieser Werkstoff dank stetiger Innovationen aus den eigenen Laboratorien in den vergangenen Jahrzehnten verändert hat, um immer neuen Ansprüchen zu genügen – und welche Pläne das Unternehmen für die Weichschaumstoffe von morgen hat.

“Die Matratzen von heute haben mit den ersten Weichschaumstoffen aus Polyurethan-Bausteinen der frühen 1960er Jahre so wenig gemein wie aktuelle Sportwagen mit Oldtimern aus dieser Zeit”, sagt Dr. Lutz Brassat, Polyurethan-Weichschaumstoff-Experte bei Covestro. Schon bald nach der Entdeckung und Weiterentwicklung der ersten PU-Weichschaumstoffe durch den Leverkusener Chemiker Dr. Otto Bayer und fortschrittliche Maschinenbauer erkannte man, wie gut sie sich als Schlafunterlage eigneten. “Dabei waren ihre Komforteigenschaften aus heutiger Sicht miserabel. Außerdem mussten sie wegen der damals üblichen Additive, die bei ihrer Herstellung zum Einsatz kamen, vor dem Einsatz gut belüftet werden”, sagt Brassat.

Seitdem haben die Polyurethan-Entwickler viel getan, um die ersten PU-Weichschaumstoffe nach und nach zu dem High-End-Produkt zu entwickeln, das wir heute kennen. Dies illustriert auf dem Covestro-Messestand A 75 in Halle 6 eine Installation, die frühe Weichschaumstoffe den aktuellen Highlights gegenüberstellt – und auf Displays die Entwicklung weiterdenkt: Die Möbel der Zukunft werden nicht nur bequem, sondern auch recyclingfähig sein und zum Teil aus alternativen Rohstoffen hergestellt.

Neue Rohstoffe für immer neue Marktanforderungen
Beispiele für bisherige “Wegmarken” der stetigen Evolution im Weichschaum-Sektor bei Covestro sind optimierte Rohstoffe und Verfahren für die Herstellung hochelastischer Kaltschaum-Matratzen und die Einführung von Polyolen für die Produktion viskoelastischer Schaumstoffe, die den Auflagedruck des schlafenden Körpers noch besser verteilen können.

“Andere Entwicklungen waren vielleicht weniger spektakulär, jedoch nicht weniger wichtig”, so Brassat, “zum Beispiel die Bereitstellung wasserbasierter Klebstoffe, mit denen sich Matratzen aus verschiedenen Schaumstoffen unterschiedlicher Dichte zu orthopädisch besonders hochwertigen Multizonen-Matratzen zusammenfügen ließen, ohne dass dadurch Ergebnisse von Emissionsmessungen negativ beeinflusst werden.”

Mit anderen Innovationen gelang es, die Lebensdauer der Polyurethan-Matratzen zu erhöhen und ihre guten Eigenschaften über eine immer längere Zeit zu erhalten. Durch die aktuelle “Bed in a Box”-Technologie wird auch der Transport effizienter – dazu werden die Matratzen beim Hersteller aufgerollt; beim Kunden entfalten sie sich dank der minimierten Druckverformungsreste aktueller, leichter High-End-Schaumstoffe ohne spätere Komforteinbußen schnell zu ihrer ursprünglichen Größe.

“Die Evolution ist noch lange nicht zu Ende”
Die jüngsten Highlights für die Herstellung besonders smarter Weichschaum-Matratzen sind ein “Digital Product Finder”, der es Schaumstoff-Herstellern erlaubt, die optimalen Rohstoffe für ihre Produkte zu ermitteln, und cardyon® Polyole, die zu einem Teil auf CO2 als Rohstoff basieren.

Ebenfalls im Fokus: PU-Rohstoffe und Fertigungsverfahren, die einige technische Herausforderungen der beliebten viskoelastischen Matratzen elegant lösen. Schäume mit einer erhöhten Luftzirkulation ermöglichen ein besonders angenehmes Schlafklima; darüber hinaus sind ihre viskoelastischen Eigenschaften weniger temperaturempfindlich als die ihrer Vorgänger. Hinzu kommen weiter verringerte Emissionen durch reaktive Katalysatoren, die beim Schäumen in die Polymerkette eingebaut werden.

“All diese Verbesserungen von der ersten, kurzlebigen Weichschaum-Unterlage hin zum aktuellen Hochleistungsprodukt mit Polyolen wie Softel® VE-1800, haben sich über Jahre in kleinen, aber wichtigen Schritten vollzogen. Den meisten ist gemeinsam, dass sie bei Covestro vorangetrieben wurden und noch werden”, sagt Lutz Brassat. “Und wir arbeiten hart daran, dem Verbraucher auch in den kommenden Jahren zu einem optimalen Schlaf zu verhelfen. Die Evolution der Matratze ist noch lange nicht zu Ende!”

Quelle: Covestro