Umsatz und Ergebnis weiterhin durch herausforderndes Marktumfeld belastet

– Niedrige Volumina, operative Belastungen in der WSD, höhere Lohnkosten sowie planmäßige Hochlaufkosten schlagen sich auf Umsatz und Ergebnis nieder
– VALUE 21 weiterhin im Plan, um ab 2022 brutto 500 Mio. Euro pro Jahr einzusparen – bereits 35 Prozent der Initiativen umgesetzt
– Free Cashflow verbessert sich im Jahresverlauf und liegt mit -12 Mio. Euro im dritten Quartal deutlich über dem Vorquartal

Nürnberg – Leoni hat im dritten Quartal des Geschäftsjahres 2019 einen Umsatz von 1,15 Mrd. Euro (Q3/2018: 1,21 Mrd. Euro) erzielt. Dabei führte die schwächere Nachfrage zu einem organischen Rückgang des Konzernumsatzes von circa 5 Prozent gegenüber dem dritten Quartal 2018. Die Nachfrage war sowohl im Automobilumfeld als auch im Industriesektor rückläufig.

Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) belief sich im dritten Quartal vor Sondereffekten sowie vor VALUE 21-Kosten auf -15 Mio. Euro. Das negative Ergebnis ist unter anderem zurückzuführen auf niedrige Volumina in beiden Divisionen, operative Belastungen in der WSD, höhere Lohnkosten, vor allem in Osteuropa, und planmäßige Hochlaufkosten. Das berichtete Konzern-EBIT für das dritte Quartal betrug -67 Mio. Euro (Vorjahr: 38 Mio. Euro). Der Free Cashflow konnte im Jahresverlauf spürbar verbessert werden und liegt im dritten Quartal mit -12 Mio. Euro deutlich über dem Vorjahresquartal und dem Vorquartal.

„Wir befinden uns weiterhin in einem herausfordernden Marktumfeld und haben mit VALUE 21 umfassende Maßnahmen zur Performancesteigerung und Kostensenkung auf den Weg gebracht. Wir machen weiterhin wichtige Fortschritte bei der Stabilisierung unseres Geschäfts, was bereits in der spürbaren Verbesserung des Free Cashflows sichtbar ist“, sagt Aldo Kamper, der Vorstandsvorsitzende der Leoni AG.

Umsetzung von VALUE 21 weiter im Plan

Leoni ist bei der Umsetzung von VALUE 21 weiter im Plan und konnte zum 30. September 2019 bereits rund 35 Prozent der geplanten Initiativen umsetzen. Die bereits umgesetzten Initiativen werden zu Bruttokosteneinsparungen von mehr als 150 Mio. Euro jährlich führen, die zu großen Teilen bereits im nächsten Jahr wirksam werden. Das Unternehmen geht weiterhin davon aus, dass die Umsetzung aller geplanten VALUE 21 Maßnahmen vor gegenläufigen Effekten zu nachhaltigen Kosteneinsparungen von brutto 500 Mio. Euro jährlich ab 2022 führen wird.

Durch die planmäßige Umsetzung der Initiativen fielen im dritten Quartal Aufwendungen in Höhe von rund 53 Mio. Euro für VALUE 21 an. Insgesamt beliefen sich die Kosten für VALUE 21 von Januar bis September 2019 auf 72 Mio. Euro. Ein Großteil der Kosten des dritten Quartals fiel in Zusammenhang mit dem eingeleiteten Abbau von über 500 Stellen in Hochlohnländern an. Dabei konnten insbesondere in Deutschland betriebsbedingte Kündigungen weitestgehend vermieden werden.

WSD: Schwächerer Automobilmarkt belastet Umsatz und Ergebnis

Der Umsatz der Bordnetzsparte (WSD) betrug im dritten Quartal 701 Mio. Euro (Q3/2018: 725 Mio. Euro). Vor Sondereffekten sowie vor VALUE 21-Kosten betrug das EBIT der WSD -30 Mio. Euro. Der deutliche Rückgang ist unter anderem zurückzuführen auf das weiterhin herausfordernde Marktumfeld, höhere Lohnkosten, planmäßige Hochlaufkosten und operative Belastungen, die LEONI durch das Performance- und Strategieprogramm VALUE 21 adressiert. Durch die planmäßige Umsetzung von VALUE 21 fielen im dritten Quartal 2019 in der WSD Kosten in Höhe von 34 Mio. Euro an. Das berichtete Segment-EBIT der Bordnetzsparte lag mit -59 Mio. Euro deutlich unterhalb des Vorjahreswertes (Q3/2018: 20 Mio. Euro).

WCS: Gedämpfte Marktentwicklung macht sich bemerkbar

Der Umsatz der Kabelsparte (WCS) belief sich im dritten Quartal auf 454 Mio. Euro (Q3/2018: 480 Mio. Euro). Der Umsatzrückgang ist auf die gedämpfte Marktentwicklung zurückzuführen. Bemerkbar machte sich insbesondere die abflauende internationale Automobilkonjunktur, die zu einer schwächeren Nachfrage nach Fahrzeugleitungen führte. Das Geschäft mit Spezialkabeln und Kabelsystemen für die Industrie war ebenfalls rückläufig.

Das EBIT vor Sondereffekten sowie vor VALUE 21-Kosten betrug in der WCS im dritten Quartal 15 Mio. Euro. Dieses wurde unter anderem durch einen geringeren Umsatz belastet. Das berichtete EBIT reduzierte sich in diesem Zeitraum auf -8 Mio. Euro (Q3/2018: 18 Mio. Euro). Aufgrund der Fortschritte bei VALUE 21 wurden in der Berichtsperiode bereits 20 Mio. Euro an Kosten in der Kabelsparte für die Umsetzung der Initiativen wirksam. Belastet wurde das Ergebnis zu großen Teilen durch erste Rückstellungen für die Restrukturierung des Erdöl- und Gasgeschäftes.

Free Cashflow und Bilanzpositionen

Der Free Cashflow konnte gegenüber der Entwicklung im ersten Halbjahr 2019 spürbar verbessert werden und liegt im dritten Quartal mit -12 Mio. Euro deutlich über dem Vorjahresquartal (Q3/2018: -141 Mio. Euro) und dem Vorquartal (Q2/2019: -72 Mio. Euro). Dies entspricht der Zielsetzung einer weitgehend ausgeglichenen Entwicklung des Free Cashflow im zweiten Halbjahr und spiegelt die stärkere Cashflow-Fokussierung wider. Die positive Entwicklung basierte im Wesentlichen auf einem deutlich verbesserten Net Working Capital.

Da der Mittelabfluss im Jahresverlauf bereits deutlich reduziert werden konnte, wies das Unternehmen zum 30. September 2019 eine verfügbare Liquidität von 583 Mio. Euro aus. Rund 457 Mio. Euro entfielen auf freie Kreditlinien (inklusive Avale), davon rund dreiviertel fest zugesagt und 126 Mio. Euro auf Barmittel.

WCS Carve-Out schreitet voran

Leoni treibt den Carve-Out Prozess der Kabelsparte weiterhin mit der gebotenen Sorgfalt voran. Das Unternehmen rechnet unverändert damit, die Umsetzung der angekündigten Trennung von der WCS Division im Geschäftsjahr 2020 zu vollziehen.

Ausblick für das Geschäftsjahr 2019

Das Unternehmen bestätigt den Ausblick für das Gesamtgeschäftsjahr 2019 und erwartet, dass entsprechend der Marktentwicklung der Umsatz für das Geschäftsjahr 2019 moderat unter Vorjahr liegen wird. Das Konzern-EBIT 2019 vor Sondereffekten sowie vor VALUE 21-Kosten wird sich auf einen bis zu mittleren zweistelligen negativen Mio. Euro-Betrag belaufen. Durch eine weitgehend ausgeglichene Entwicklung des Free Cashflows im zweiten Halbjahr wird der Free Cashflow 2019 für den Konzern innerhalb einer Bandbreite um das Niveau des ersten Halbjahres plus / minus eines niedrigen zweistelligen Mio. Euro-Betrags liegen.