ENGEL bleibt stärkster europäischer Anbieter in einem dynamischen Spritzgussmarkt

ENGEL befindet sich in einer der herausforderndsten Phasen seit der Unternehmensgründung vor 80 Jahren. Steigende Unsicherheiten in zentralen Absatzmärkten, strukturelle Veränderungen in der Kundenlandschaft und wachsender Wettbewerbsdruck prägen die Rahmenbedingungen. Gleichzeitig gelingt es dem Maschinenbauer, mit einem klaren Bekenntnis zu global gelebter Kundennähe und einem konsequenten Innovations-Mindset neue Potenziale zu heben. ENGEL bleibt damit stärkster europäischer Anbieter in einem dynamischen Spritzgussmarkt.

Mit einem klaren Bekenntnis zur Verantwortung, hoher Innovationskraft und globaler Nähe zum Kunden zeigt ENGEL, wie sich der weltweit tätige Spritzgießmaschinenbauer mit Substanz und Vision in einem schwierigen Umfeld positioniert. „Unsere Branche steht vor großen Aufgaben – von der Digitalisierung über den Fachkräftemangel bis zur Kreislaufwirtschaft“, so Stefan Engleder, CEO der ENGEL Gruppe. „Wir setzen auf durchdachte Innovationen mit echtem Kundennutzen – und auf Partnerschaft auf Augenhöhe.“ Auf der K, der weltweit größten Messe für Kunststofflösungen, zeigt das Unternehmen, wie es diesem Anspruch mit konkreten Lösungen für die realen Anforderungen der Märkte gerecht wird. „Die K ist für uns mehr als eine Produktbühne“, betont Engleder. „Sie ist ein Ort für echten Austausch, für Feedback und neue Perspektiven. Unsere Kunden sollen spüren, dass wir zuhören, investieren und gemeinsam weiterdenken.“

Verhaltene Investitionsdynamik in Europa und dem Nahen Osten

Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2024/25 erzielte ENGEL einen Umsatz von 1,5 Mrd. Euro. Die Vorschau für das laufende Geschäftsjahr zeigt einen Umsatzrückgang um rund sieben Prozent auf voraussichtlich 1,4 Mrd. Euro. Diese Entwicklung ist auf die insgesamt abgekühlte wirtschaftliche Lage in vielen Regionen zurückzuführen.

In Europa zeigt sich weiterhin eine gedämpfte Investitionsbereitschaft. Besonders in den deutschsprachigen Ländern sorgen hohe Lohnkosten, politische Unsicherheiten und zurückhaltende Förderprogramme für eine gedämpfte Marktentwicklung. Anders zeigt sich das Bild in Ländern wie Italien, wo staatliche Anreize gezielt Investitionen fördern. Gefragt sind vor allem Lösungen, die kurzfristig Effizienzgewinne bringen – mittel- und langfristige Projekte werden seltener angestoßen. Im Nahen Osten und Teilen Afrikas entwickelt sich das Umfeld stabil. Zwar halten sich internationale Konzerne mit Investitionen zurück, gleichzeitig sorgen Bevölkerungswachstum und zunehmende Industrialisierung für konstante Nachfrage. Besonders im Bereich Medizintechnik und Verpackung konnte ENGEL Marktanteile gewinnen. Die Kombination aus elektrischen Maschinenplattformen, weltweit verfügbarem Service und lokalem Know-how verschafft ENGEL in der Region strategische Vorteile. Der Fokus liegt auf skalierbaren Gesamtlösungen mit hoher Verfügbarkeit – vor allem bei Standardanwendungen.

Amerika: Verunsicherung bremst Investitionen, regionale Unterschiede prägen die Entwicklung

In Nordamerika bleibt die Investitionsdynamik verhalten. Politische Unsicherheiten und volatile Zölle führen dazu, dass viele Unternehmen größere Projekte verschieben. Besonders im Automotive-Bereich ist die Planbarkeit erschwert – die Entwicklung neuer E-Mobilitätsplattformen verläuft langsamer als erwartet. Auch in der Medizintechnik zeigt sich eine Normalisierung nach dem pandemiebedingten Nachfragehoch. In der Verpackungstechnik bleiben Anwendungen des täglichen Bedarfs stabil, während neue Regulierungen zunehmend Einfluss auf die Materialwahl und Produktauslegung nehmen.

In Mexiko bleibt das Marktumfeld anspruchsvoll. Viele Kunden arbeiten mit reduzierter Auslastung und setzen auf flexible Produktionsmodelle wie Outsourcing oder Leasing. Gleichzeitig gewinnen Anwendungen im Bereich Technical Moulding an Bedeutung – insbesondere mit Blick auf Exportmärkte in Zentral- und Südamerika. In Brasilien zeigt sich ein insgesamt stabiles Bild, mit punktuellen Wachstumsimpulsen. Der Fokus liegt auf Standardanwendungen in den Bereichen Automotive, Packaging und Konsumgüter. Digitale Lösungen rücken verstärkt in den Mittelpunkt – als Antwort auf strukturelle Engpässe beim Fachpersonal.

Asien: WINTEC auf Wachstumskurs, Investitionen selektiv

Die Entwicklung in Asien bleibt insgesamt stabil. Während die Zahl der verkauften Maschinen im Plan liegt, sorgen Preisrückgänge und eine verstärkte Nachfrage nach kostenoptimierten Lösungen für einen niedrigeren Durchschnittserlös. Das WINTEC Portfolio gewinnt zunehmend an Bedeutung. Ausschlaggebend sind kurze Lieferzeiten und wirtschaftlich skalierbare Gesamtlösungen. Neue Anwendungen im Bereich Logistik gewinnen zusätzlich an Bedeutung. Medizintechnik und Verpackung entwickeln sich leicht unter Plan, aber mit positiver Tendenz. Unsicherheiten bei Zöllen und Lieferketten verzögern punktuell Investitionen, gleichzeitig gewinnen chinesische Auslandsinvestitionen als Wachstumstreiber an Relevanz. ENGEL begegnet dieser Dynamik mit einem flexiblen Produktionsnetzwerk: Anlagen werden bedarfsgerecht in den wirtschaftlich sinnvollsten Werken gefertigt. Auch in Südostasien setzt sich das Wachstum fort, während Ozeanien durch zunehmenden Wettbewerb aus China unter Druck gerät. ENGEL ist in Asien mit nahezu 40 Jahren Vertriebserfahrung und über 25 Jahren lokaler Produktion tief verankert – diese Verlässlichkeit schafft Vertrauen und macht ENGEL zu einem gefragten Partner für anspruchsvolle Anwendungen.

Branchenüberblick: differenzierte Entwicklungen, stabile Partnerschaften

Die Medizintechnik zeigt sich weiter als stabiler Wachstumsträger. Die Nachfrage nach hochautomatisierten und vollelektrischen Lösungen bleibt hoch – insbesondere bei komplexen Anwendungen wie Medikamentenabgabe-Systemen. ENGEL bietet hierfür bewährte Gesamtsysteme, die hohe Prozesssicherheit und Effizienz vereinen.

In der Verpackungstechnik sorgt ein herausforderndes Marktumfeld für Zurückhaltung von Großinvestitionen, während Standardanwendungen sowie Lösungen mit Recyclingmaterialien stabil nachgefragt bleiben. Die bevorstehende EU-Verordnung PPWR sorgt für zusätzliche Dynamik.

Im Automobilbereich bleibt die Lage angespannt. Investitionen erfolgen selektiv, oft in Verbindung mit neuen Leichtbaukonzepten, Batterieanwendungen oder Glazing. Viele Kunden setzen auf Retrofit und Maschinenverlagerung statt Neuanschaffungen. Wachstumschancen ergeben sich dort, wo funktional integrierte Kunststoffbauteile zum Einsatz kommen – etwa bei smarten Front- und Heckmodulen. ENGEL punktet in diesem Umfeld mit technologischem Know-how, lokaler Präsenz und einem breiten Portfolio – von Premiumlösungen bis hin zu wettbewerbsfähigen Alternativen wie WINTEC.

Auch im Bereich Technical Moulding verläuft die Entwicklung differenziert. Während steigende Energie- und Personalkosten Investitionen erschweren, zeigen sich erste Impulse aus dem Bausektor. Gefragt sind integrierte, automatisierte Lösungen, die maximale Verfügbarkeit bieten. ENGEL reagiert mit neuen Zwei-Plattenmaschinen und elektrischen Systemen, die auf Effizienz und Zuverlässigkeit ausgelegt sind.

Im After Sales entwickelt sich das Geschäft überdurchschnittlich robust. Die installierte Basis von über 125.000 Maschinen weltweit sichert eine kontinuierliche Auslastung bei Retrofit-, Refurbishment- und Relocation-Projekten. ENGEL setzt auf Digitalisierung, Verfügbarkeit und schnelle Reaktionszeiten – mit dem Ziel, Kunden über den gesamten Lebenszyklus ihrer Maschinen hinweg zuverlässig zu begleiten.

Zuhören und echten Nutzen generieren

Trotz der angespannten Marktlage bleibt ENGEL seinem Anspruch, Kundennähe weiter auf- und auszubauen, treu. „Es geht uns dabei um value before volume“, erklärt CEO Stefan Engleder. „Wir stärken unsere Position durch echten Kundenmehrwert, nicht durch überdurchschnittliches Volumen.“ Dabei bewährt sich die globale Präsenz des Unternehmens, der konsequente Innovationsfokus sowie die Zweimarkenstrategie mit ENGEL und WINTEC. „Jede Krise ist eine Gelegenheit, uns noch klarer zu positionieren. Wir tun das, indem wir unseren Kunden wirklich zuhören und Lösungen bereitstellen, die für sie einen echten Nutzen bieten“, so Engleder.